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Am 1. April 2025 eröffnet die neue Tagesklinik für Palliativmedizin an der Immanuel Klinik Rüdersdorf, Universitätsklinikum der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB). Damit wird eine wichtige Brücke zwischen ambulanter und stationärer Behandlung geschaffen.

Innovatives Versorgungsmodell in Brandenburg
Die Rüdersdorfer Tagesklinik ist Teil des Innovationsfondsprojektes "SEELE". Mit der Eröffnung vier palliativmedizinischer Tageskliniken in Brandenburg setzt dieses Projekt einen bedeutenden Meilenstein in der palliativmedizinischen Versorgung: Bisher konnten Schwersterkrankte entweder, eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV), also eine Behandlung zuhause, in Anspruch nehmen oder mit schwerwiegenden Problemen bzw. für spezielle Untersuchungen in einer Klinik stationär aufgenommen werden.

Nun können sie bei Bedarf in der neuen Tagesklinik eine spezialisierte palliative Betreuung erhalten, ohne ihre gewohnte Umgebung dauerhaft verlassen zu müssen. Hier können notwendige Behandlungen wie Schmerzeinstellungen oder Kriseninterventionen und Eingriffe wie zum Beispiel entlastende Punktionen oder Transfusionen tagesklinisch angeboten werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, Krankenhausaufenthalte zu reduzieren, die SAPV zu entlasten, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte zu unterstützen sowie Fehlversorgungen zu vermeiden. „Unser wichtigstes Anliegen bleibt es aber, die Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten für die verbleibende Lebenszeit zu verbessern“, erklärt Prof. Dr. med. Marcel Kamp, Projektleiter für Rüdersdorf, Professor für Palliative Care an der MHB und Leitender Arzt der Neuropalliativmedizin/Palliativmedizin an der Immanuel Klinik Rüdersdorf.

Individuelle Betreuung durch ein multiprofessionelles Team
Die Tagesklinik bietet eine flexible und bedarfsgerechte Versorgung durch ein erfahrenes Team aus verschiedenen Fachbereichen, darunter Palliativmedizin, Pflege, Physiotherapie, Psychologie, Seelsorge, Ernährungsberatung und Sozialarbeit. Das Angebot richtet sich an palliativmedizinisch versorgte Menschen mit einer onkologischen Erkrankung oder schwerer Herzinsuffizienz. Versicherte der AOK Nordost und IKK BB im Einzugsgebiet der Tagesklinik, die bereits in eine palliative Versorgungsform (AAPV, BQKPMV oder SAPV) eingebunden sind, können das Angebot nutzen. Für Fragen zur Anmeldung oder Koordination steht eine zentrale Ansprechperson bereit, um eine reibungslose Behandlung zu gewährleisten.

Forschung für eine bessere Versorgung
Die palliativmedizinische Tagesklinik ist Teil des durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) geförderten Projekts "SEELE" auf Initiative von Dr. med. Katrin Ziemann, Palliativmedizinerin im Alexianer St. Josefs Krankenhaus Potsdam. In den teilnehmenden Kliniken in Potsdam, Rüdersdorf, Neuruppin und Eberswalde entstehen im Rahmen dieses Projektes spezialisierte tagesklinische Einrichtungen zur Verbesserung der Palliativversorgung im Flächenland Brandenburg.

Während der 18-monatigen Laufzeit des Projektes begleitet die MHB die medizinische Versorgung wissenschaftlich mit dem Ziel, die Notwendigkeit der tagesklinischen Betreuung von Palliativpatienten nachzuweisen. Die Technische Universität Berlin bewertet zudem die wirtschaftlichen Aspekte des Projektes: „Unser Ziel ist es, den Krankenkassen nicht nur zu zeigen, welche großen Vorteile die tagesklinische Betreuung den Patientinnen und Patienten bringt, sondern auch, dass diese Art der Versorgung sich positiv auf die Kosten der Palliativversorgung auswirkt“, so Projektleiterin Dr. Ziemann. „Für dieses Ziel liegen fast vier Jahre Arbeit von der ersten Idee bis zur Umsetzung hinter uns – Nun heißt es durchstarten, vernetzen, gemeinsam lernen und am Menschen bleiben.“

Seit 30 Jahren Palliativmedizin in Rüdersdorf
Eine palliativmedizinische Versorgung steht Patientinnen und Patienten in Rüdersdorf bereits seit 30 Jahren zur Verfügung. . Als Herzensprojekt des damaligen Geschäftsführers Elimar Brandt wurde die Palliativstation im Jahr 1995 gegründet und 2012 durch die häusliche Versorgung in Kooperation mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegenden ergänzt. Dank des Engagements von Chefärztin Dr.med. Kerstin Stahlhut entstand am Standort des damaligen Krankenhauses Rüdersdorf auch im Neubau des Hauses ein sicherer Ort für jährlich mehr als 300 Menschen, die während ihrer schweren Erkrankung und im Sterbeprozess neben der medizinischen und pflegerischen Begleitung sowohl seelsorgerisch, physio- und musiktherapeutisch, als auch psychologisch und sozial begleitet werden.

In der eigenen Häuslichkeit werden zudem jährlich mehr als 1.300 Menschen im Rüdersdorfer Versorgungsgebiet, das den Süd-Westen des Landkreises MOL und angrenzende Gemeinden der Landkreise LOS, LDS sowie Barnim umfasst, palliativmedizinisch betreut. Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) wird durch das Rüdersdorfer Palliative-Care-Team (PCT) unter der Leitung von Dr. med. Kerstin Stahlhut realisiert. Es umfasst34 Palliativ-Ärztinnen und -Ärzte, 23 Palliativpflegedienste und 7 Pflegeheime sowie Hospize, Apotheke, Sozialdienst und Psychoonkologie. Ansprechperson für Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige ist Koordinatorin Ines Geisler. Im Jahr 2023 wurde die Palliativmedizin zudem mit der Professur für Palliative Care auf universitäres Niveau gehoben. Prof. Dr. med. Marcel Kamp leitet seit 2024 das Projekt SEELE, das Rüdersdorfer palliativmedizinische Angebot ab April 2025 mit der Tagesklinik abrunden wird.

Hier finden Sie alle Informationen zur Palliativmedizin am Standort Rüdersdorf.
https://ruedersdorf.immanuel.de/abteilungen/fachabteilungen/palliativmedizin/


Kontakt zur Palliativmedizinischen Tagesklinik
Die Koordinatorin der palliativmedizinischen Tagesklinik erreichen Sie Montag bis Freitag in der Zeit von 8 bis 16 Uhr unter der Telefonnummer +49 33638 83-199 oder rund um die Uhr per E-Mail an tagesklinik-palliativmedizin-ruedersdorf@immanuel.de


Bild: Zur Eröffnung der Brandenburgischen Tageskliniken trafen sich alle Beteiligten und Brandenburgs Gesundheitsministerin Britta Müller (5.v.l.) in Potsdam.

Immanuel Albertinen Diakonie, Lydia Stübler

Basisinformationen

Immanuel Klinik Rüdersdorf
Universitätsklinikum der Medizinischen Hochschule Brandenburg
Die Immanuel Klinik Rüdersdorf, Universitätsklinikum der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, ist mit 456 Betten eine Klinik der Akut- und Regelversorgung mit den Fachabteilungen Anästhesiologie und Intensivtherapie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Innere Medizin, Neurologie und Schmerzmedizin, Kinder-und Jugendmedizin, Palliativmedizin, Psychiatrie und Psychotherapie sowie Psychosomatische Medizin. Zur Klinik gehören zudem eine neurologische und psychiatrische Tageskliniken und eine Psychiatrische Institutsambulanz in Rüdersdorf, Fürstenwalde und Strausberg.

Jährlich versorgen rund 800 Mitarbeitende etwa 47.000 Patientinnen und Patienten stationär und ambulant.

Die Immanuel Klinik Rüdersdorf ist zertifizierte Klinik und Darmkrebszentrum nach ISO 9001:2015, verfügt über eine zertifizierte Stroke Unit, ist Teilnehmerin an der „Aktion Saubere Hände“ mit Gold-Zertifikat und "Klinik mit Diabetes im Blick“. Zur modernen Ausstattung der Klinik gehört das roboter-assistierte Operationssystem „da Vinci“. In Kooperation mit dem Sana Krankenhaus Gottesfriede Woltersdorf ist die Klinik als Alterstraumatologisches Zentrum (ATZ) zertifiziert.

Das Haus ist Stützpunkt für die „Spezialisierte ambulante Palliativversorgung“ (SAPV) sowie zertifiziertes Ausbildungszentrum für Urogynäkologie, Zentrum für endoskopische Gynäkologie, Zentrum für familien- und kinderorientierte Geburtsmedizin, ist Perinatologischer Schwerpunkt und beherbergt zudem die Pränataldiagnostik Rüdersdorf (DEGUM ll).

Die unmittelbar angrenzende Poliklinik Rüdersdorf mit ihrer fach- und hausärztlichen Betreuung in 16 Praxen sowie die Ärztliche und Kinderärztliche Bereitschaftspraxis der KV am Standort komplettiert die professionelle Verzahnung von stationärer und ambulanter Patientenversorgung für die Region.

Die Immanuel Klinik Rüdersdorf bildet im Verbund mit dem Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg, den Ruppiner Kliniken sowie dem Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel das Universitätsklinikum der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB).

Weitere Informationen:
https://www.ruedersdorf.immanuel.de
https://www.psychiatrie.immanuel.de
https://www.poliklinik.immanuel.de
https://de-de.facebook.com/immanuel.klinik.ruedersdorf

Immanuel Albertinen Diakonie
Die Immanuel Albertinen Diakonie ist im Januar 2019 aus dem Zusammenschluss vom Albertinen Diakoniewerk und der Immanuel Diakonie hervorgegangen und steht für gebündelte Kompetenz für Menschen in herausfordernden Lebenssituationen.

Dazu dienen Einrichtungen der stationären Krankenhausversorgung, der Altenhilfe, Hospize sowie Medizinische Versorgungszentren. Hinzu kommen die Betreuung von Menschen mit Behinderungen, Angebote unter anderem in der Suchtkrankenhilfe, der Kinder- und Jugendhilfe und der psychosozialen Beratung. Eine hoch spezialisierte Akademie für Aus-, Fort- und Weiterbildung, die Trägerschaft für eine themenverbundene Hochschulausbildung sowie Dienstleistungsgesellschaften runden das Angebot ab.

Rund 8.000 Mitarbeitende in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen erwirtschaften in fast 100 Einrichtungen einen Konzernumsatz von rund 800 Millionen Euro.

Weitere Informationen:
https://immanuelalbertinen.de
https://instagram.com/immanuelalbertinen/
https://facebook.com/immanuelalbertinen 
https://www.youtube.com/immanuelalbertinendiakonie

Ansprechperson für Pressethemen

Dr. Lydia Stübler

Klinikkommunikation und Projektmanagement, Immanuel Klinik Märkische Schweiz

Dateien zum Download:

Pressefoto: 2025-03-25 Offiziellen Eröffnung der Palliativmedizinischen Tageskliniken in Brandenburg (JPG, 6 MB)